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by Phil

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30.05.1991 (33)
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Es sollte eine normale Headliner-Show werden und entwickelte sich zu einem epischen Bollwerk deutscher Metalcore-Geschichte. Die Rede ist vom Auftritt auf dem With Full Force Festival 2012 in Roitzschjora bei Leipzig. Die Band aus Saalfeld spielte am Samstag den Headlinerslot und beschenkte alle Gäste mit einem unvergesslichen Moment.

Prolog

Drei Tage lang mussten alle Festivalbesucher die Hitze ertragen, teilweise waren es über 30° im Schatten. Jeder zweite trug Samstag und bereits Freitag schon einen derben Sonnenbrand. Es war erdrückend. Doch verstimmte es nicht die feierwütigen Gäste. Alle suchten Schatten, im Changeover quetschte man sich neben einen Stand um ein wenig Schatten abzubekommen. Oder man ging zum Zelt zurück und versuchte sich mit viel Wasser und Schatten unterm Pavillon abzukühlen. Es wird langsam Abend, die Sonne verschwindet langsam hinter den Wolken. Alle sind erleichtert und warten sehnsüchtig auf den Headliner Heaven Shall Burn. Schließlich stellte das Full Force 2010 einen Rekord auf während die Band aus dem thüringischem Saalfeld spielte. Ein riesen Circle-Pit um das gesamte Infield vor der Mainstage. Dieser Rekord muss doch gebrochen werden. Mit sechs Minuten Verspätung betraten Markus und seine Jungs dann die Bühne und legten los. Überraschend enttäuschend kam die Bühne rüber. Bisher rechnete man mit riesen Leinwand und geiler Video-Show. Heaven Shall Burn mit einfachem Banner, ohne große Show? Das geht doch nicht. Auch das Schlagzeug war mikrig. Ein Standardset aus einer Bassdrum und einem Hängetom. Kaum das richtig geilen HSB-Sound zu erzeugen. auch der Gesang kam hinter dem Pit nicht mehr so ganz sauber an.

Forlorn Skies

Nach dem dritten oder vierten Lied fiel dann der Vorhang. Ein riesiger Riser offenbarte ein großes Drumkit und die große Leinwand. Die Pyroshow setzte ein und der Sound war auf einmal der Hammer. Es war die Show wie man sie von HSB kannte und besser. Als die Band dann Forlorn Skies (aussichtsloser Himmel) spielte setzte der Regen ein. Anfangs leicht und nieselartig, dies sollte sich aber schlagartig mit dem nächsten Song ändern. Das Endzeit-Intro Awoken setzt ein. Die Masse vor der Bühne rastet aus. Alle wissen genau was als nächstes kommt. Ein Szenario wie aus dem Drehbuch, wie in einem Endzeitfilm.

Endzeit

Awoken ist vorbei. Die Band setzt ein. Markus brüllt sich die Stimme aus der Kehle. Alle Leute brüllen mit.

“We are, we are, we are the final ones”
Der Wind setzt richtig ein. Die Umgebung wird dunkler und die Bühne heller.
“We are, we are the, we are the final resistance”
Mit dem Wort Resistance Setzt eine enorme Pyroschow ein, der Song geht so richtig los und das Wetter spielt so richtig verrückt. Passgenau auf das Wort Resistance kommen die Blitze näher und der Donner liefert sich einen unerbitterlichen Kampf mit der Band. Wassermassen strömen auf die Crowd, innerhalb ein paar Sekunden sind alle bis auf die Unterwäsche nass. Der Regen peitscht einem ins Gesicht und vermischt sich mit Hagel.

Nach dem Song Endzeit ist ersteinmal Stille. Ein ganzer Song wird gespielt, aber man hört es nicht. Man sieht nur wie sich die Band bewegt. Danach meinte Sänger Markus: “Ich kann euch nicht hören” Ja wir ihn nämlich auch nicht. Er verkündete dann dass nun der letzte Song kommen würde da die Technik nicht mitmacht. Nach dem Song ging die Band tatsächlich von der Bühne und es wurde Dunkel auf der Bühne. Nach fünf Minuten Gebrüll der Crowd kommt die Band auf die Bühne zurück. Umgezogen, im gewohnten Einheitslook. Schwarze Hosen, Rose Hemden. Perfekt. Heaven Shall Burn ist zurück, stärke denn je. Noch mehr Power, im stärksten Regen.

In einem Lied spielte Patrick, ein ehemaliger Gitarrist der Band mit. Als Dank für seine Zeit bei der Band. Nach einer Ansage, die fast jeden zu Tränen rührte ging es richtig derbe weiter mit Combat. In der Ansage erzählte Markus wie schön es ist wieder in der Heimat zu sein und das Festival headlinen zu dürfen welches sie damals selber als große Fans feierten. Dass die Force Besucher, schlechtes Wetter und Schwierigkeiten brauchen um richtig abgehen zu können. So ist es auch wirklich. Die Crowd war bei keiner Show so aktiv und in Extase wie im strömenden Regen und Sturm bei HSB. Auch die Band selber wurde richtig nass. Es regnete auf die Bühne und überall sonst.

Eine Viertel Stunde nach geplantem Ende, gegen 00:00 Uhr setzte das Höhenfeuerwerk ein und die wahnsinnigste Heaven Shall Burn Show aller Zeit fand ihr Ende.
letzte Änderung: 01.08.2012 - 18:30

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