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Warum läßt DU Dich vom Kapitalismus belügen und betrügen?

R Q L

also bevor ich mich umfassend zum thema bildungsarmut und chancengleichheit auslasse, verweise ich lieber erstmal auf diesen von mir erstellten thread. ->http://www.the-reality.net/forum/23-Schule-und-Arbeit/1050-Kinderarmut-in-Deutschland-2010/
dort können wir darüber gern weiterdiskutieren, was allerdings voraussetzt, dass du die quellen liest.
die bundesländer geben jedenfalls nach wie vor zu wenig geld für bildung aus und es wird zudem, wie du bereits festgestellt hast, viel an den falschen stellen ausgegeben.

der unterschied zwischen ober-und mittelschicht bzw unterschicht ist hauptsächlich eine verteilungsfrage (ich zitiere gern pispers: das ist wie im lotto -einer kann reich werden, aber eben nicht alle). es können nicht alle reich sein, da (geld)werte nunmal begrenzt sind. das ist ein grundprinzip des kapitalismus, welches der geneigte leser auch anhand dieser darstellung gern vertiefen kann. -> http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ (alle drei teile ansehen lohnt sich -da zeigen sich auch noch einige andere zusammenhänge)
ist es denn noch verhältnismäßig, wenn ein bäcker, der ein wirklich grundlegendes (im gegensatz zum banker systemunabhängiges)bedürfnis der gesellschaft stillt, nur einen winzigen bruchteil dessen verdient, was ein banker bekommt, dessen geschäft es ist, anderer leute geld so zu verwalten, dass er (oder seine institution) möglichst viel gewinn daraus erzielt und durch dessen natürliche gier letztlich ein ganzes system über kurz oder lang baden gehen wird? wer mehr geld bekommt, sollte wenigstens auch die verantwortung dafür wahrnehmen -anhand der realität sieht man, dass das leider nicht der fall ist. also muss man die gesetze ändern...anderes thema.

ich glaub übrigens nicht, dass dem schiller einzig materielle werte dabei vorgeschwebt haben. die illusion des kapitalismus (und in anbetracht der globalen situation kann man mit fug und recht von einem kapitalistischem prinzip sprechen) ist doch, uns vorzugaukeln, durch immer mehr produzierte materielle güter ginge es uns besser, dabei ist das einzige, was wir damit erreichen die exponentielle vernichtung des planeten. der kapitalismus ist letztlich ein ausbeutungsprinzip, schon von seinen grundzügen her. wir sollten endlich anfangen, statt ressourcenabbau lieber potentiale zu entfalten und nachhaltig zu wirtschaften.
wirtschaft ist per se ja nichts schlechtes. nur zu welchem zweck, das ist die frage.

R Q L

Zitat von CDMsen:
genau dieses denken führt uns in die sklavenwirtschaft zurück. denn so war's früher auch, bis die menschen die schnauze voll hatten und die soziale frage gestellt wurde.

Was davon was ich geschríeben habe soll uns bitte wieder in die Sklavenwirtschaft führen? Von Sklaverei habe ich eigentlich nix erwähnt aber ok....

Zitat von CDMsen:
wir sollten den firmen nicht in den arsch kriechen -viel eher sollte der willkür des marktes globalstaatlich betrachtet ein riegel vorgeschoben werden. internationale abkommen, die global player in die schranken weisen. das wäre aufgabe der politik, anstatt wirtschaftslobbyismus zu betreiben und den ganoven tür und tor zu öffnen und in ihrem sinne sogar kriege zu führen.
immerhin sind länder wie deutschland wichtige absatzmärkte

Du Vergisst aber dabei das es für die meisten Firmen inzwischen extrem wichtig ist global zu aggieren, wenn du diese nun einschränkst könnte das wiederum zu starken Problemen führen.
Außerdem wenn Deutschland den Großbetrieben immer mehr Riegel davor schiebt bringt uns das recht wenig, außer das immer mehr ins Ausland abwandern werden, denn wenn die Firmen nicht mehr so hohe Abgaben zahlen müssen tut es denen nunmal nicht weh im gegenteil...
Achso und noch was jeder private Betrieb hat das Ziel höchstmöglichen Gewinn zu erwirtschaften, da gibt es keine Außnahmen.

R Q L

hui, hab den thread ja ganz aus den augen verloren^^

zum thema sklaverei: das kommt drauf an, wie man den begriff sklaverei definiert. wenn der mensch hinsichtlich seiner arbeitskraft bis aufs letzte ausgebeutet wird, dann sprech ich von sklaverei.

und zum zweiten absatz:
klär mich mal auf, was für probleme du meinst. den gewinnverlust der oberen 10% seh ich nicht als problem an.
und wieso vergesse ich, dass die meisten firmen global agieren? genau das sprech ich ja an mit internationalen abkommen, die monopolbildung, ausbeutung und preistreiberei einen riegel vorschieben sollen.
du scheinst zu vergessen, dass wenn der staat dem markt nicht gewisse grenzen setzt, niemand dem markt grenzen setzt. der markt kann sich erwiesenermaßen nicht selbst regulieren, was zwangsläufig über kurz oder lang zum totalen zusammenbruch der markt -aber auch der staatenordnung führen wird.
anstatt also arschkriecher und handlanger der großunternehmer zu sein, sollten internationale gremien wie etwa der eu klare vorgaben und grenzen formulieren und entsprechend darüber wachen. leider wurde die eu einzig aus wirtschaftlichen interessen ins leben gerufen, was die ganze sache zur farce verkommen lässt.
und selbstverständlich weiß ich, dass jeder gewerbliche betrieb höchstmöglichen gewinn einfahren will -eben deswegen sag ich ja, der markt kann sich unmöglich selbst regulieren und es bedarf staatlicher regularien, die gewisse grenzen setzen. scheinbar verstehst du nur den logischen gang meiner argumentation nicht, weil du vehement versuchst, eine antihaltung zu vertreten, die sich anhand von vernunftkriterien leider nicht aufrecht erhalten lässt.

zum abschluss noch etwas passendes vom ehrenwerten herr schramm zum thema.

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Warum läßt DU Dich vom Kapitalismus belügen und betrügen?
erstellt von CDMsen
am 06.02.2011
33 Posts
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